Stiftung für Entwicklungsfreundliche Diagnostik und Pädagogik


Wege aus Verhaltensfallen - Pädagogisches Handeln in schwierigen Situationen


Wie kann ich herausforderndes Verhalten verstehen und schwierige Situationen meistern?


  Martina Hehn-Oldiges
  Dipl. Pädagogin
  Lehrerin für Sonderpädagogik i. R.
  Externe Referentin an der
  Arbeitsstelle für Diversität und
  Unterrichtsentwicklung
  (Goethe-Universität Frankfurt)
  Hehn-oldiges@em.uni-frankfurt.de

Im Fokus des Ansatzes „Wege aus Verhaltensfallen“ steht die Beziehungsdynamik zwischen professionellen Bezugspersonen und den ihnen anvertrauten Menschen. Den folgenden Fragestellungen wird nachgegangen, mit dem Ziel, auch in konflikthaften Situationen Prinzipien einer humanistisch orientierten Pädagogik gerecht zu werden:  

  • Selbstsorge und seelische Gesundheit: Wie kann ich unter Druck mit meinen emotionalen Belastungen umgehen und dabei den mir anvertrauten Menschen gegenüber wertschätzend und anerkennend bleiben? Welche persönlichen Denkmuster und Fehldeutungen können mich in Verhaltensfallen führen?

  • Perspektivenwechsel: Wie kann ich „gute Gründe“ für herausfordernde Verhaltensweisen ermitteln? Welche Wirkung haben Ermahnungen, Drohungen, Sanktionen und Ausgrenzungen auf die seelische Entwicklung?
  • Beziehungsdynamik: Wie kann ich schwierige Situationen professionell gestalten und welche präventiven und interventiven Maßnahmen führen zu haltgebenden Interaktionen?

   

Die „Wege aus Verhaltensfallen“ sind das Ergebnis meiner jahrzehntelangen praktischen Tätigkeit als Sonderpädagogin in Kita, Wohnheim und Schule sowie in der Aus- und Fortbildung pädagogischer Lehr- und Fachkräfte. Die darin zur Verfügung stehenden Materialien beruhen auf einer theoretisch fundierten Auseinandersetzung mit humanistisch orientierten pädagogischen Konzepten, wie z. B. der Ermutigungspädagogik (n. Adler/Dreikurs), der Entwicklungsfreundlichen BeziehungÒ, Traumapädagogik und weiteren. Sie können in unterschiedlichsten pädagogischen Einrichtungen angewendet werden, unabhängig davon, ob es sich um Regel- oder Sondereinrichtungen oder inklusive Settings handelt. Meine persönlichen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit intellektuellen Beeinträchtigungen, aus dem Autismus-Spektrum und/oder mit Bedarf an Unterstützter Kommunikation fließen in die Handreichung mit ein.

Weiterführende Informationen zum Buch (Leseprobe, Inhaltsverzeichnis, frei verfügbare Online-Materialien) sowie eine digitale Pinnwand mit zusätzlichen Materialien stehen auf der Homepage zur Verfügung: https://verhaltensfallen.jimdosite.com

  In Beratungssituationen habe ich immer wieder erfahren müssen, dass es in konflikthaften Situationen mit intellektuell beeinträchtigten Menschen (auch ungewollt) zu seelischen Verletzungen durch Beschämungen, Ausgrenzungen usw. kommen kann. Daher habe ich parallel zur Entstehung der Handreichung an der Entwicklung der „Reckahner Reflexionen – Leitlinien zur Ethik pädagogischer Beziehungen“ mitgewirkt. Ziel der Leitlinien ist es, die wechselseitige Würde aller Mitglieder in pädagogischen Situationen zu stärken. Sie sind dazu gedacht, pädagogische Beziehungen gemeinsam zu reflektieren und an den Menschen- bzw. Kinderrechten auszurichten. Mit den „Wegen aus Verhaltensfallen“ möchte ich konkrete Anregungen zur Umsetzung der Leitlinien anbieten. Dazu werden ethisch orientierte präventive und interventive Maßnahmen vorgestellt.

Martina Hehn-Oldiges (2021): Wege aus Verhaltensfallen. Pädagogisches Handeln in schwierigen Situationen. Weinheim: Beltz. Mit Online-Materialien


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